Klein bleiben in einer großen Welt – 2010. Essay von Jaap van der Wal über das Menschsein.
Vorwort
Es gab Kulturen, in denen die Menschen die Zeit der Schwangerschaft als das erste Jahr des Lebens zählten. Eine intuitive Wertschätzung dieser vorgeburtlichen Existenz als ein wesentlicher Teil unserer irdischen Existenz? In unserer Kultur ‚zählen‘ wir einen Menschen erst, wenn er geboren ist. Bedeutet das auch, dass wir einem ungeborenen Menschen (noch) kein Recht auf Existenz zugestehen? Jede neue Geburt hat unbestreitbar viele Elemente eines Anfangs, eines neuen Werdens. Ein Mensch betritt die Welt, die ihn erwartet und in der ihm (hoffentlich) Raum gegeben wird, um er selbst zu werden. Aber streng genommen ist das so, wie die Zuschauer, die Umstehenden es sehen; sehen können. Aber wie ganz anders wird dieses Ereignis beleuchtet, wenn wir auf der anderen Seite stehen. Woher kam das neugeborene Kind? Was war die Welt, in der es vor seiner Geburt lebte? Wie sah das menschliche Funktionieren, das Menschsein, damals aus? Die Kenntnis und das Verständnis der vorgeburtlichen Entwicklung des Menschen kann einen Einblick geben, was für ein dramatischer Übergang die Geburt tatsächlich ist, aber es kann auch das Verständnis für den Hintergrund erleichtern, vor dem die ersten Monate des Lebens eines Säuglings gesehen werden sollten. Einfach gesagt: ein Bewusstsein dafür, wie es war, ein Fötus zu sein, ein Embryo zu sein.
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