Widerstand schmückt den Menschen. Über die aufrechte Statur des Menschen. Ein Essay über den Menschen als Nestfliehenden Nestling
Aus dem Text; (….)
Bereits in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wies der Schweizer Biologe Portmann auf die besondere Stellung hin, die das ‚Menschenkind‘ im Vergleich zu den Neugeborenen in der Gruppe der höher entwickelten Säugetiere einnimmt, die dem Menschen in Bezug auf die (evolutionäre) Entwicklung so nahe stehen. Im Grunde genommen ist das menschliche Kind noch eine fötale Erscheinung. Portmann spricht von „dem Wunder der menschlichen physiologischen Frühgeburt“. Hilflose Jungtiere sind in der Tierwelt kein ungewöhnliches Phänomen – man spricht von Nestlingen z.B. bei Katzen, Vögeln – aber die Einzigartigkeit des Menschen besteht darin, dass seine ‚Jungen‘, seine Neugeborenen, hilflose ‚Nestlinge‘ sind, die jedoch über funktional fast ausgereifte Sinne verfügen. Gerade letzteres ist ein Merkmal der Jungtiere von so genannten ‚Nestfliehenden‘, denn bei der Geburt sind sie bereits fast Kopien des erwachsenen Tieres im Besitz von reifen Gehirnen und Sinnen. Das menschliche Neugeborene erwirbt die typisch menschlichen Fähigkeiten, wie den aufrechten Gang und die Elemente der Sprache, erst nach einem bis anderthalb Jahren. Dies steht im Gegensatz zu der Gruppe der nestbauenden Tiere, die mit dem Menschen sehr verwandt sind, bei denen die Jungen bei der Geburt fast fertige, voll vorbereitete ‚Mini-Erwachsene‘ sind. (….) Möchten Sie mehr lesen?
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